Netzhautloch
Im Laufe des Lebens löst sich der Glaskörper von der Netzhaut. Dieser Prozess kann sich durch ein kurzes „Aufblitzen“ bemerkbar machen, insbesondere bei kurzsichtigen Menschen. Ganz selten kann während dieser Glaskörperabhebung ein Netzhautloch (Netzhautforamen) entsteht. Durch ein unbehandeltes Netzhautloch kann Augenwasser unter die Netzhaut laufen und diese abheben. In vielen Fällen kann ein Netzhautloch unbemerkt entstehen, oder man bemerkt neben den Blitzen, noch schwarze Punkte, Schlieren („Mouches volantes“) oder einen Schatten.
Melden Sie sich bitte umgehend bei entsprechenden Symptomen bei den Professoren Dres med. Lüke in ihrer Augenarztpraxis „Augenheilkunde am Europaplatz“.
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Wie entstehen Netzhautlöcher?
Der Alterungsprozess verändert unsere Körper und macht auch vor den Augen nicht halt. Die durchsichtig-klare, gelartige Flüssigkeit, der sogenannte Glaskörper (Corpus vitreum), füllt den Augeninnenraum aus. Im Laufe des Lebens verliert der Glaskörper zunehmend an Volumen und verändert seine Struktur. Der Glaskörper zieht sich im Rahmen dieses Prozesses zusammen.
In den allermeisten Fällen trennen sich Glaskörper und Netzhaut komplikationslos voneinander. Dies wird Glaskörperabhebung genannt.
Es kann jedoch passieren, dass der Glaskörper im Rahmen dieses Schrumpfungsprozesses an der Netzhaut zieht und dabei kann ein Netzhautloch oder Risse entstehen. Bisweilen werden dabei kleine Blutgefäße beschädigt, so dass es in den Glaskörper blutet.
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Was sind die Risikofaktoren für die Entwicklung eines Netzhautlochs?
Die wichtigsten Risikofaktoren sind neben einer familiären Häufung (Vererbung), die hohe Kurzsichtigkeit (Myopie), vorangegangene Kataraktoperationen, die Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) sowie Verletzungen im Bereich des Kopfes oder des Auges.
Haben Sie eine oder mehrere dieser Risikofaktoren, raten wir Ihnen, regelmäßig eine Netzhautvorsorge durchführen zu lassen.
Ein Einreissen der Netzhaut verursacht keine Schmerzen. Den mechanischen Reiz durch den Glaskörperzug nehmen Patienten aber als deutliche Lichtblitze wahr. Ebenso können bogenförmige Lichterscheinungen auftreten. Treten Blutungen auf, so erscheinen diese als Rußregen. Sollte die Blutung ausgeprägter sein, kann die Sehfähigkeit erheblich beeinträchtigt werden.
Wie wird ein Netzhautloch behandelt?
In den meisten Fällen können Netzhautlöcher ohne Ablösung meist mit einer ambulanten Laser-Behandlung schonend und minimalinvasiv behandelt werden. Während der Behandlung sitzt der Patient an einem Gerät, ähnlich der Spaltlampe.
Nach der Betäubung der Augenoberfläche wird ein Kontaktglas auf die Oberfläche gesetzt. Ein gezielter Laserstrahl wird auf die Netzhaut fokussiert. Die Laserstrahlen bewirken eine Vernarbung der Netzhaut im Bereich der Lochränder und verhaften die Netzhaut dauerhaft mit der Unterlage. Auf diesem Wege kann eine Ablösung der Netzhaut verhindert werden. Lesen Sie mehr zum Thema Netzhautlaser.
Welche Risiken bestehen, wenn keine Behandlung durchgeführt wird?
Sollten Netzhautlöcher nicht behandelt werden, gelangt Flüssigkeit aus dem Glaskörperraum unter die Netzhaut, die sich in Folge von ihrer Unterlage abhebt. Diese Abhebung der Netzhaut nennt man Netzhautablösung.
Hierbei handelt es sich um einen Notfall und sollte sofort operiert werden, da ansonsten eine Erblindung droht. Es ist daher sehr wichtig auf die oben beschriebenen Symptome wie Blitze oder Rußregen zu achten und sich umgehend mit Ihrem Augenarzt in Verbindung zu setzen. Lesen Sie mehr zum Thema Netzhautablösung.