Diabetische Retinopathie
Die diabetische Netzhauterkrankung, auch diabetische Retinopathie genannt, ist eine Netzhauterkrankung im Rahmen einer Zuckerkrankheit (Diabetes). Die Professoren Dres med. Lüke bieten Ihnen als Augenärzte in Stormarn das gesamte Spektrum der Diagnostik und Therapie der diabetischen Retinopathie. Angefangen von der Laserbehandlung, über die intravitreale Medikamenteneingabe (IVOM oder IVT genannt) bis hin zu komplexen netzhautchirugischen Eingriffen (Vitrektomie).
Häufige Fragen zur diabetischen Retinopathie
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Was versteht man unter der diabetischen Netzhauterkrankung?
Bei der diabetischen Netzhauterkrankung führt eine Gefäßschädigung zu einer mangelhaften Versorgung der Sinneszellen mit Sauerstoff. Dies führt zum Absterben dieser Zellen. Die dabei eintretende schleichende Sehverschlechterung kann bis zur Erblindung führen.
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Wie entsteht die diabetische Retinopathie?
Durch die chronische Durchblutungsstörung der Netzhaut infolge des Diabetes mellitus sterben Sehzellen ab. Zudem kommt es zur Schädigung der feinsten Blutgefäße durch mikroskopisch kleine Ausstülpungen (Mikroangiopathie=Kapillarektasien).
Durch die Gefäßwandschädigung treten Flüssigkeit und Blut in das benachbarte Gewebe aus. Dieses umgebene Gewebe schwillt an. Es bilden sich Wasseransammlungen (Ödeme), die auch diabetische Makulopathie genannt werden. Zudem weisen die betroffenen Patienten vermehrte Blutungen, Fetteinlagerungen und Gefäßaussackungen, sog. Mikroaneurysmen, auf.
Die angrenzenden, noch funktionsfähigen Zellen registrieren diese Mangeldurchblutung. Über die Ausschüttung von Botenstoffen, u.a. VEGF, versuchen sie diese Minderversorgung mittels Gefäßneubildungen zu kompensieren. Diese Gefäße sind jedoch minderwertig: Sie reißen leichter ein, sind durchlässiger und führen zu Blutungen dieser feinsten Gefäße, sodass eine Versorgung der Netzhaut mit Nährstoffen und Sauerstoff immer schlechter wird. Auch ist der Abtransport von Stoffwechselschlacken erschwert, was sich in der Ablagerung von Fett in der Netzhaut äußert (gelbliche Einlagerungen).
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Gibt es vorbeugende Maßnahmen gegen die diabetische Retinopathie?
Eine exakte Einstellung des Diabetes mittels entsprechender Medikamente und einer Diät kann das Voranschreiten der diabetischen Retinopathie hinauszuzögern. Auch hier gilt ein gut eingestellter HbA1c-Wert als ein wichtiger prognostischer Parameter.
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Wie häufig tritt die diabetische Netzhauterkrankung auf?
In der erwerbsfähigen Bevölkerung Deutschlands ist die diabetische Retinopathie die häufigste Erblindungsursache. In der Gruppe der mehr als sechs Millionen Diabetikerinnen und Diabetiker in Deutschland sind bei ca. einem Drittel Zeichen einer diabetischen Retinopathie vorhanden. Ein gewisses Maß einer Durchblutungsstörung ist nach 10 bis 15 Jahren bei zwei Drittel aller Diabetiker zu erwarten. Zuckerkrankheiten, die bereits in der Jugend entstanden sind (Typ I), können mit einem rascheren Voranschreiten der Erkrankung verbunden sein. Im höheren Alter schreiten die Veränderungen langsamer voran.
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Welche verschiedenen Formen der diabetischen Netzhauterkrankung gibt es?
1. Stadium: nicht-proliferative diabetische Retinopathie
Das Anfangsstadium nennt man auch milde nicht-proliferative diabetische Retinopathie oder Background Retinopathie. Es haben sich noch keine Gefäße neu gebildet. In der augenärztlichen Untersuchung des Augenhintergrundes im Rahmen der regelmäßigen Diabetesvorsorgeuntersuchung werden jedoch schon strukturelle Veränderungen festgestellt. Dies können feine Blutungen oder Gefäßaussackungen der Kapillaren (Mikroaneurysmen) sein.
Der Übergang zu der mäßigen Unterform der diabetischen Retinopathie ist häufig fließend. In diesem Stadium bricht die Blut-Retina-Schranke zusammen. Es lassen sich auch Ablagerungen von Fetten aus dem Blutplasma (auch harte Exsudate genannt), punktförmigen und/oder flächenhaften Blutungen der Netzhaut und perlschnurartig verdickte Venen nachweisen.
2. Stadium: die proliferative diabetische Retinopathie
In diesem Stadium wachsen neue Mikrogefäße (sogenannte Neovaskularisationen) in die Netzhaut, die Iris und den Glaskörper ein. Die assoziierten Blutungen beeinträchtigen das Sichtfeld, trüben den Glaskörper und können, wenn sie sich zusammenziehen, eine Netzhautablösung bewirken.
3. Die diabetische Makulopathie
Bei der diabetischen Makulopathie wird der Ort des schärfsten Sehens, die sogenannte Makula, beeinträchtigt. Die Symptome sind vergleichbar mit der Makuladegeneration. Sie können sich selbst mit dem
Amsler-Gittertest untersuchen. Das Makula-Ödem ist eine Schwellung der Netzhautmitte durch Flüssigkeitsaustritt aus schadhaften Gefäßen und wird mit der optischen Cohärenztomographie, in diesem Fall einer Leistung der gesetzlichen Krankenkassen, vermessen. -
Welche Symptome werden durch eine diabetische Retinopathie hervorgerufen?
Im Anfangsstadium beginnt die durch Diabetes hervorgerufene Netzhauterkrankung schleichend mit einer langsamen Sehverschlechterung. Es können Verzerrungen im Amslergittertest auftreten. In späteren Stadien entwickeln sich möglicherweise dunkle Flecken im Gesichtsfeld, die durch Blutungen hervorgerufen werden. Füllen die Einblutungen auch den Augenraum, den Glaskörper, spricht man von einer Glaskörperblutung. In diesen Fällen ist das Sehvermögen auf Lichtwahrnehmung oder Handbewegungen herabgesetzt. Im Endstadium drohen eine vollständige Netzhautablösung und Erblindung.
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Wie wird die Diagnose der diabetischen Netzhauterkrankung im Rahmen der Diabetesvorsorge gestellt?
Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung wird ihre Sehfähigkeit erhoben. Im Anschluss kann der Augenarzt durch Spiegelung des Augenhintergrunds bei erweiterter Pupille die diabetischen Netzhautveränderungen feststellen. Bei Verdacht auf eine Wasseransammlung in der Netzhautmitte (Makulaödem) wird zusätzlich eine optische Kohärenztomografie (OCT) durchgeführt.
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Wie häufig sollten Sie Ihren Augenarzt aufsuchen?
Die Basisuntersuchung beim Augenarzt erfolgt unabhängig vom Diabetestyp unmittelbar nach Diagnosestellung. Bei unauffälligem Basisuntersuchungsbefund oder bei nur diskreten Veränderungen reichen in der Regel jährliche Vorsorgeuntersuchungen. Bei deutlichen Veränderungen wird der Augenarzt Ihnen kürzere Kontrollintervalle (z.B. alle 3 oder 6 Monate, möglicherweise sogar noch kürzer) empfehlen.
Behandlung der diabetischen Retinopathie
An erster Stelle steht die Optimierung des Zuckerstoffwechsels. Bei Komplikationen erfolgt ein Therapieschema, das an das jeweilige Stadium angepasst wird. Neben der Laserbehandlung über die intravitreale Medikamenteneingabe bis hin zur Glaskörperchirurgie bieten wir Ihnen ein breites Therapiespektrum an.
Welche Behandlungsmöglichkeiten der diabetischen Retinopathie gibt es?
- Die Laserbehandlung bei der diabetischen Retinopathie
Sollten sich Gefäßneubildungen im Bereich der Netzhaut nachweisen lassen, ist auch heutzutage eine intensive Laserbehandlung zur Rückbildung notwendig, die in mehreren Sitzungen erfolgt. Die Laserbehandlung wird mit Hilfe einer speziellen Lupe durchgeführt, die nach Tropfbetäubung und nach Anwendung eines Kontaktgels auf die Augenoberfläche aufgesetzt wird.
Möglicherweise sind Sie durch das Licht, mit dem in das Auge geleuchtet wird, etwas geblendet. Wichtig ist aber dennoch den Anweisungen des behandelnden Arztes bezüglich der Blickrichtung zu folgen. Es kann ein leichtes Stechen oder unter Umständen leichte Schmerzen auftreten, wenn die ganz äußere Netzhaut behandelt wird. Bitte teilen Sie dies uns dann mit, wenn Sie Vergleichbares bemerken nach der Behandlung mit dem
- Die intravitreale Medikamenteneingabe (IVOM oder IVT) bei diabetischen Makulaödem
Parallel mag zudem die Eingabe von neuen wachstumshemmenden Wirkstoffen oder Kortison in den Glaskörper notwendig sein. Diese können kurzfristig, bis der Effekt der Laserbehandlung einsetzt, die Bildung neuer Gefäße hemmen.
Wenn durch die Durchlässigkeit der Gefäßwände eine Wassersansammlung in der Netzhaut (Makulaödem) vorliegt, empfiehlt sich auch eine
- Glaskörperoperation (Vitrektomie)
Bei starken Glaskörperblutungen, bei Netzhautverwachsungen oder bei einer Ablösung der Netzhaut empfiehlt sich eine